Um den zukünftigen Herausforderungen in den Agrarwissenschaften zu begegnen und integrierte und ganzheitliche Forschungsansätze zu fördern, werden neue und nachhaltige Methoden des Forschungsdatenmanagements (FDM) benötigt. Die Einbeziehung der wissenschaftlichen Nutzer*innen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für deren Entwicklung. Wir haben im Jahr 2020 eine Online-Umfrage unter verschiedenen Nutzergruppen in den Agrarwissenschaften zu ihren FDM-Praktiken und -Bedürfnissen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Umfrage haben wir in PLoS ONE veröffentlicht. Neben der Vielfalt der agrarwissenschaftlichen Forschungsdatenlandschaft in Deutschland zeigen die Ergebnisse auch mit welchen Herausforderungen, Defiziten und Unsicherheiten im Umgang mit Forschungsdaten wir konfrontiert sind und skizziert erste Lösungsansätze.
Senft M, Stahl U, Svoboda N (2022) Research data management in agricultural sciences in Germany: We are not yet where we want to be. PLoS ONE 17(9): e0274677. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0274677
Matthias Lange und Daniel Arend vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), und Björn Usadel vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) haben beim PLANT2030 Statusseminar unser Konsortium vorgestellt. Viele Pflanzenforscher zeigten Interesse an FAIRagro und es kam zu spannenden Diskussionen.
Am 1. März war der offizielle Projektstart für das FAIRagro Konsortium (2023-2028). FAIRagro besteht aus rund 30 agrarwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland und wird vom ZALF koordiniert. Das Konsortium wird als Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) die Rahmenbedingungen für eine institutionen- und skalenübergreifende Forschung verbessern. Wichtige Aufgaben und Ziele sind der Support und Beratung zum Forschungsdatenmanagement, ein einheitliches Suchportal für Forschungsdaten im Bereich Agrosystemforschung und die Vernetzung von existierenden Forschungsdaten-Repositorien mit agrarwissenschaftlichen Hintergründen.
Wir freuen uns, dass wir nun endlich von der theoretischen Planungs- in die produktive Projektphase übergehen. Aktuell schreiben wir in den verschiedenen Einrichtungen offene Stellen aus, um die ca. 40 eingeworbenen Projektstellen zeitnah zu besetzen. Am 26. April 2023 wird sich das Konsortium in einem ersten FAIRagro Plenary zusammenfinden und die geplanten Arbeiten innerhalb des Projekts vorstellen.
Weitere Informationen: Pressemitteilung des ZALF "Förderung für einen vereinfachten Zugriff auf Daten aus der Agrosystemforschung"
Ein allgemeiner FAIRagro Artikel wurde im Informatik Spektrum veröffentlicht. In diesem Artikel wird das FAIRagro Konsortium allgemein und seine Ziele vorgestellt.
Specka, X., Martini, D., Weiland, C. et al. FAIRagro: Ein Konsortium in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) für Forschungsdaten in der Agrosystemforschung. Informatik Spektrum (2023). https://doi.org/10.1007/s00287-022-01520-w
Wir haben unseren FAIRagro Antrag, wie wir in 2021 bei der DFG eingereicht haben, auf Zenodo veröffentlicht. Er ist unter der DOI: 10.5281/zenodo.7528172 erreichbar.
Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) in einer Pressekonferenz am 4. November 2022 bestätigt hat, wird FAIRagro als Konsortium in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) aufgenommen und ab März 2023 von Bund und Ländern gefördert. Vorgesehen ist eine Förderdauer von fünf Jahren. Im November 2021 wurde der FAIRagro Projektantrag für eine Förderung von 2023-2027 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht und im Frühjahr 2022 durch ein DFG-Expertengremium zur Förderung empfohlen. Nun wurde auf einer Pressekonferenz der GWK bestätigt, dass FAIRagro als eines von acht weiteren Konsortien in der dritten und letzten Förderrunde in die NFDI aufgenommen wird. Bislang sind bereits 19 Konsortien Teil der NFDI. Für Aufbau und Förderung der 27 NFDI-Konsortien stellen Bund und Länder bis 2028 im Verhältnis 90 Prozent zu 10 Prozent insgesamt bis zu 90 Mio. Euro jährlich bereit. Der Weg bis hierher war anspruchsvoll, aber gemeinsam haben wir ihn gemeistert. Wir bedanken und ganz herzlich bei allen Partnern für die Unterstützung und freuen uns auf die Zusammenarbeit und auf einen erfolgreichen Start von FAIRagro!
Die ersten Stellenausschreibung in FAIRagro wurden nun veröffentlicht. Falls ihr in FAIRagro mitmachen wollt, bewerbt euch einfach.
Am 29. und 30. Juni war FAIRagro ein geladener Gast bei der “1. Sommertagung der GFPi-Abteilung Pflanzeninnovation”. Neben spannenden Einblicken in die Welt der Züchtung wurde eindrucksvoll gezeigt, welche Daten mit welchen Methoden erhoben, gespeichert und ausgewertet werden. So weisen zum Beispiel leistungsfähige Feldroboter, die mit Sensoren bestückt und KI-gestützt sind eine beeindruckende Trefferquote bei der Bekämpfung von Beikräutern auf. Wir haben FAIRagro mit dem “Data Steward Service Center” als wichtigem Servicebaustein vorgestellt. Insbesondere die Serviceleistungen auf dem Gebiet des FDM sind auf großes Interesse gestoßen. Ebenso konnten wir die sehr guten Möglichkeiten zur Interaktion mit verschiedenen Projekten wie DataPlant (NFDI), AgriGAIA (GAIA-X), Breedfides (GFPI), BreedVision (Universität Hohenheim, Hochschule Osnabrück) nutzen und planen für August erste weitere bilaterale Treffen mit DataPlant.
Auf der International Data Week 2022 (IDW 2022) haben wir FAIRagro auf einem virtuellen Poster vorgestellt. Dieses weckte unter anderem die Aufmerksamkeit von Stefanie Kethers, Programmkoordinatorin der Australian Research Data Commons (ARDC) “Translational Research Data Challenges” und ehemaliges Mitglied des RDA Sekretariats. Stefanie war vor allem am Thema Datenschutz und dem Umgang mit sensiblen Daten in unserem Konsortiums interessiert. Aus diesem Grund wurde noch während der IDW 2022 ein gemeinsamer Austausch zwischen FAIRagro und ARDC initiiert. An einem ersten virtuellen Treffen nahmen Vertreter vom ZALF (Xenia Specka und Carsten Hoffmann) teil. Stefanie berichtete, dass die ARDC sich aktuell mit den Herausforderungen des Datenmanagements zum Thema “Ernährungssicherheit” beschäftigt und vor diesem Hintergrund verschiedene Projekte unterschiedlicher Disziplinen finanziell unterstützt werden sollen. Es gibt zahlreiche inhaltliche Überschneidungen zwischen ARDC und FAIRagro, der gesamten NFDI und der Arbeit in den NFDI-Sektionen. Weitere Treffen für einen tiefergehenden Austausch sind daher im laufe des Jahres geplant.
Das Expertengremium „Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“ der DFG empfiehlt FAIRagro zur Förderung ab 2023. Es hat in einer Kombination aus schriftlichem Verfahren und hybrider Sitzung über die 15 Konsortien-Anträge der dritten Ausschreibungsrunde beraten, die 2021 eingereicht wurden. Im Ergebnis empfiehlt das NFDI-Expertengremium der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) FAIRagro zur Förderung ab dem 1. Januar 2023. Damit ist FAIRagro eines von sieben Konsortien, die diese Empfehlung erhalten haben. Bei der Beurteilung der Förderfähigkeit waren die fachliche Qualität eines Konsortiums, dessen Akzeptanz in der Community und die Güte der Maßnahmen, mit denen die notwendige Rückkopplung mit der Community gewährleistet wird, zentrale Kriterien. Abzuwarten bleibt die endgültige Entscheidung der GWK im November. Wir freuen uns sehr über diese Empfehlung und danken allen Beteiligten und der FAIRagro Community für das große Engagement bis zu diesem Punkt. Wir sind zuversichtlich auch die letzte Hürde zu nehmen und im nächsten Jahr starten zu können.
Am 20. Juni 2022 haben wir den 2. FAIRagro Community Workshop mit knapp 100 Teilnehmenden zum Thema “Services und Tools - Nützliche Dienste und Werkzeuge für ein FAIRes Datenmanagement in der Agrosystemforschung” veranstaltet. Ziel dieses Workshops war, unsere Community über geplante Tools, Frameworks und Services zu informieren, für FAIRes Datenmanagement mittels Services von FAIRagro zu interessieren, zu motivieren und zu vernetzen. Die Videoaufnahmen der Vorträge und Folien werden wir zeitnah - nach der Einschätzung des DFG Expertengremiums über die Förderfähigkeit unseres Antrags - auf unserer Webseite einstellen. Mit diesem Workshop startete FAIRagro eine 3-teilige Reihe. Es werden zwei weitere Workshops am 14. Oktober 2022 (Thema: Use cases - welche konkreten Herausforderungen aus der Agrosystem-Community adressieren wir und wie kann ich die Ergebnisse nutzen?) und am 1. Dezember 2022 (Thema: Information und Beteiligungsmöglichkeiten - welche Form der Beratung gibt es und wie kann ich mitmachen?) folgen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmenden für das rege Interesse und freuen uns auf die folgenden Workshops.
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